1960 – 1979

Die Planungen der 50er werden Wirklichkeit.

Da die konkreten Planungen abgeschlossen waren und die Bauzeichnungen gefertigt wurden, musste man nur die Baugenehmigung des Bauamtes abwarten. Diese wurde erteilt.

Nachdem auch die Finanzierung geklärt war konnte im Herbst 1963 mit dem Bau des Schützenhauses begonnen werden.
Nach cirka einem Jahr Bauzeit erfolgte am 17. Oktober 1964 die Schlüsselübergabe durch den Architekten Ludwig in Anwesenheit der Gemeindevertretung, der Vertreter der örtlichen und benachbarten Vereine.
Nach einem Rundgang wurden die Schießstände zur Benutzung freigegeben. Der Ehrenvorsitzende Louis Schwedhelm gab den ersten Schuss ab.
Die Ehrenscheibe, die hierbei beschossen wurde, ist noch heute im Schützenhaus zu sehen.

standscheibe

Das Ziel, weitere Erfolge zu sichern, wurde mit der neuen Schießsportanlage erreicht.

Es konnten verschiedene Wettkämpfe und Meisterschaften ausgetragen werden. Selbst Kreismeisterschaften wurden in Gleidingen ausgerichtet.
Auch die Schützenschwestern wollten sich innerhalb des Vereins organisieren, so wurde 1965 die Damensparte ins Leben gerufen. Auch heute noch sind so manche Damen aus der Gründungszeit aktiv beim Schießsport dabei.

In den Folgejahren wurde kräftig für den sportlichen Erfolg trainiert und an Wettkämpfen teilgenommen.
Daher feiert man 1969 neben dem ersten Kreisschützenfest auch die Austragung der Kreismeisterschaften. Gleidinger Schützen und Schützinnen nahmen in diesem Jahr mit Erfolg an den Landes- und Deutschen Meisterschaften teil.
Und man tat in den folgenden Jahren alles um den sportlichen Erfolg hoch zu halten.

3. November 1972 wird der Verein von einem schweren Schlag getroffen.

Ein Orkan verwüstet die Sportanlage. Blenden und Schallwände, die aus Holz konstruiert waren, wurden dem Erdboden gleich gemacht. Es standen wieder nur 5 Luftgewehrstände zur Verfügung. Da vorerst alle Aktiven diese 5 Stände nutzen mussten, war der Andrang an fast jedem Abend kaum zu bewältigen. Schnelles Handeln war nun angesagt. Es wurde in den Planungen berücksichtigt, künftig alle Disziplinen schießen zu können. Allerdings stellte man sehr schnell fest, dass hierfür das Grundstück zu klein war.
Durch Bürgschaften und Spenden war es möglich das angrenzende Grundstück zu kaufen.

Der Aufenthaltsraum sollte umgebaut werden, der Luftgewehrstand erweitert, eine Zentralheizung sollte eingebaut werden, das Gebäude um den Heizraum, eine Waffenkammer und neue Toiletten erweitert werden. All dies stand auf dem Plan und es war allen klar, dass dies nur mit viel Eigenleistung zu schaffen war.
Nach dem alles Unwegbarkeiten geklärt waren, konnte im Herbst 1974 mit dem Bau begonnen werden.
Trotz aller Hindernisse hat man es nicht nehmen lassen gemeinsam mit dem Männer-Gesangs-Verein „Orpheus“ Pfingsten das Schützenfest und das 111jährige Jubiläum des „Orpheus“ zu feiern.

Am 24. Januar 1975 war der erste Bauabschnitt fertig gestellt und konnte genutzt werden. Um dies zu erreichen wurden unzählige freiwillige Arbeitsstunden abgeleistet.

Im Frühsommer 1976 wurde nach einem Jahr Pause mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen. Es entstanden eine Wohnung, der Pistolenstand und der KK-Stand mit laufendem Keiler. Hierfür mussten 160 Meter Fundamente ausgehoben und eine 400 m2 Betonplatte gegossen werden, bevor mit den Maurerarbeiten begonnen werden konnte.
Der Rohbau konnte bis zum Wintereinbruch beendet werden. In den Wintermonaten erfolgte der Innenausbau der Wohnung.

1977 wurde fieberhaft an der Fertigstellung des Pistolenstandes (jetzt 25m-Stand) gearbeitet.
Denn die Einweihung war für Pfingsten geplant. Und der Plan wurde auch erfüllt.
Pünktlich zum Schützenfest konnte der überdachte Pistolenstand seiner Bestimmung übergeben werden.
Im Herbst des Jahres wurde der Ausbau des KK-Standes in Angriff genommen. Hierzu mussten je eine freitragende Halle zum Schutz der KK-Stände und des laufenden Keilers gebaut werden.

So wie der Pistolenstand verfügt auch der KK-Stand über eine olympische Anlage mit sechs Schießständen, wobei ein Stand für die Vorderladerschützen zur Verfügung steht.
Beide Schießstände verfügen über einen Vorraum, in dem sich die Schützen aufhalten können.

Jetzt musste nur noch das Problem der Abwasserbeseitigung in Angriff genommen werden. Wieder war viel Eigenleistung der Vereinsmitglieder gefordert. Ein Anbau für die Hebeanlage musste erstellt und für die Verlegung der Druckleitung musste ein Graben in 300m Länge ausgehoben werden.

Pünktlich zum 50jährigen Jubiläum konnten die Bauarbeiten 1978 abgeschlossen werden.

Nach vier Jahren Bauzeit war eine Schießanlage entstanden, die über drei neue Schießstände verfügt. Noch heute ist allen Beteildigten besonders zu danken, denn ohne diese Förderer und Helfer wäre das Schützenhaus in seiner heutigen Form nicht entstanden.

In der Festschrift zum 50jährigen Jubiläum wurden diesem Bauwerk folgende Worte gewidmet:

 Möge diese Sportanlage, geschaffen für unsere Sportjugend und Sportschützen, nur friedlichen Zwecken dienen. Zugängig soll sie sein für alle Sportschützen in der Stadt und den Vereinen, die gewillt sind, dort ihren Schießsport in Disziplinen abzuhalten, die sie nicht im eigenen Verein haben. Mögen aber auch immer dort frohe und gesellige Menschen einkehren und im fairen Wettkampf ihren Schießsport betreiben, sich kennenlernen und in kameradschaftlicher Weise deutschen Schützengeist und altes Brauchtum pflegen.

kkscheibe

Das Schützenfest des Jahres stand ganz im Zeichen des 50jährigen Jubiläums und der Fertigstellung der Schießsportanlage.

Das Jahr 1979 endete für den Verein unerwartet und plötzlich schlimm.

Denn am 30. November des Jahres verstarb ganz schnell und unerwartet der 1. Vorsitzende Karl Gremmel, kurz „Präsus“ genannt.
Mit ihm verlor der Verein einen besonderen Gönner und Förderer des Gemeinschaftsdenkens. Wenn auch durch seine Vorsorge ein gutes Vorstandsteam die Arbeit weiterführen konnte, so hat sein Tod doch eine große Lücke entstehen lassen.
Noch heute erinnert ein vor dem Schützenhaus aufgestellter Findling mit der schlichten Inschrift „Präsus“ an Karl Gremmel, der die Geschicke des Vereins vom 17. Januar 1954 bis zu seinem Tode leitete.
Heutzutage ist es zu einem Brauch geworden, dass sich die neu Proklamierten Könige am Stein ablichten lassen.

stein

Hier die Könige des Jahres 2006 mit dem 1. Vorsitzenden H.Felis